Kinderherzen vor Hitze schützen – Nützliche Informationen vom BVHK

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Die aktuelle Hitze belastet nicht nur das Herz älterer Menschen. Auch Kinderherzen setzen die hohen Temperaturen zu. Damit alle Kinder – gesunde und solche mit angeborenen Herzfehlern oder anderen chronischen Krankheiten – gut durch den Sommer kommen, gibt der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK) Tipps:

Trinken: Je höher die Temperaturen, desto schneller trocknen Kinder aus. Ihre Körperoberfläche ist viel größer als die von Erwachsenen. Eltern sollten ihre Kinder daher regelmäßig und ausreichend trinken lassen, am besten nicht zu kaltes Wasser oder ungesüßten Tee. Getränke nicht zu stark kühlen, da der Körper dies kaum kompensieren kann. Bei starkem Flüssigkeitsmangel kann es sonst erforderlich sein, ein Krankenhaus aufzusuchen.

Ernährung: Leichte, fettarme Kost ist jetzt am besten, denn sie belastet das Herz nicht übermäßig.

Aktivitäten / Ausflüge: Chronisch kranke Kinder sollten in der Mittagshitze nicht draußen spielen. Sie brauchen auch auf Ausflügen ihre gewohnten Medikamente. Wenn Arzneimittel gekühlt werden müssen, sollten Eltern sicherstellen, dass es unterwegs Kühlmöglichkeiten gibt bzw. diese mitnehmen.

Urlaubsfahrten / Medikamente: Bei längeren Fahrten sollten Eltern eine ausreichende Menge der Arzneimittel besorgen und den Beipackzettel mitnehmen. Dann kann man die Medikamente im Notfall auch im Ausland nachkaufen. Wenn der Urlaub im Ausland geplant wird, sollte vorab die ärztliche Versorgung geklärt und Telefonnummern vom Arzt, Rettungswagen, Klinik und Kardiologen bereit liegen. Außerdem sollte der Krankenversicherungsschutz überprüft und die entsprechenden Unterlagen im Gepäck sein. Da Behandlungen oft bar bezahlt werden müssen, empfiehlt sich neben der Reiserücktrittsversicherung auch eine Auslandskrankenversicherung. Lange Auto- oder Flugreisen, Aufenthalte in Höhenlagen und in schwül-warmen Gebieten sind nicht ratsam.

Nebenwirkungen von Medikamenten: sind bei hohen Temperaturen teilweise extrem. Arzneimittel können die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und damit auch die Lern-und Leistungsfähigkeit sowie die Sicherheit im Straßenverkehr. Von den Herz-Medikamenten trifft dieses insbesondere auf die sogenannten Beta-Blocker zu.

Sport: Sport in sengender Sonne ist keine gute Idee. Rennen in der Hitze ist viel anstrengender als bei normalen Temperaturen. Gut tun jetzt Entspannungsübungen im Schatten.

Schwimmen und Tauchen: Nicht überhitzt ins Wasser springen. Das belastet den Kreislauf unnötig. Besser ist es, das Kind langsam mit dem kalten Wasser nach und nach abzureiben. Und dann erst mit dem ganzen Körper vorsichtig unterzutauchen. Für herzkranke Kinder ist Tauchen meist ungeeignet. Durch den Tauchreflex können Herzrhythmusstörungen ausgelöst bzw. verstärkt werden; außerdem kommt es oft zu der unerwünschten Pressatmung.

Mein Herz rast so!“: Kinder mit Herzrhythmusstörungen sind jetzt besonders gefährdet. Rhythmusstörungen können trotz Medikation auftreten. Wenn ein Kind über ‚Herzrasen‘ klagt, sollte die Hautoberfläche gekühlt werden und das Kind sollte sich hinsetzen, wenn möglich im Schatten hinlegen. Manchmal verschwinden diese Herzrhythmusstörungen spontan wieder.
Über den Puls kann man versuchen, Herzfrequenz und -rhythmus zu kontrollieren. Wenn sich in Ruhe keine Normalisierung einstellt, sollte ein Notarzt gerufen und das Kind unmittelbar in ‚seine’ Klinik gebracht werden, damit durch unnötige Zwischenstationen
keine Zeitverzögerung entsteht. Die Klinik schon vorher telefonisch informieren!

Kreislaufprobleme: Bei Ohnmacht oder Herzrhythmusstörungen sollten Eltern ihr Kind unverzüglich von einem Notarzt ins Krankenhaus bringen lassen.

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